Liebe Mitbürger/innen,
die Bürgerversammlung in der CU Arena hat es klar verdeutlicht. Es ist an der Zeit den demokratischen politischen Diskurs zu befördern. Wir dürfen uns nicht länger von Politik und Medien in Gut und Böse bzw. Helfer und Gegner spalten lassen.
Applaus für die Helfer! Schmach für die Politik! Einige von uns sind als Helfer aktiv. Sie verdienen unsere Hochachtung! Andere sitzen zuhause und zweifeln, weil sie die Machbarkeit des Artikels 16a (DGG) in dieser Dimension für illusorisch halten. Wieder andere sind wütend, weil sie die Einseitigkeit und Ignoranz in Politik und öffentlicher Berichterstattung ohnmächtig macht. Es ist müßig sich die Frage zu stellen, ob nun 51% für oder gegen etwas sind. Wir alle sind 100% der Gesellschaft. Wir sind Demokraten, wir sind gebildet und wir schaffen das nur zusammen.
Lasst uns versuchen, in gegenseitigem Respekt und unter Wahrung der Meinungsfreiheit zu leben, so wie es unser Grundgesetz vorsieht. Lasst uns den Kriegsopfern helfen und gleichzeitig mit der Politik um bessere Konzepte streiten. Beispiel: Es werden keine weiten Polizeibeamten abgestellt, nicht einmal ausgebildet? Das ist eine bodenlose Unverschämtheit! Wir sind der Souverän! Wir entscheiden das!!! Wir müssen das bezahlen! Wenn die Sicherheitsbedürfnisse des Souveräns schon jetzt nicht mehr gehalten werden können, liegt in logischer Konsequenz ein Notstand vor. Das macht uns noch mehr Sorgen. Unsere Polizisten sind Bürger wie wir, sie wissen wie die Realität auf unseren Straßen aussieht!
Aber auch das muss gesagt werden: Achtet auf die Hitzigen unter uns, Kein Rassismus und keine Gewalt! Alle Bürger aus Neugraben, Fischbek, Hausbruch, Harburg, Hamburg, Deutschlands, gleich welcher Herkunft oder Religion, sind aufgerufen sich unserer Meinung anzuschließen. Ziviler Ungehorsam! Wir widersprechen unserer Bundeskanzlerin und ihrem Kabinett! Der Artikel 16a des deutschen Grundgesetzes hat eine Obergrenze! Die Obergrenze lautet: Die Machbarkeit ! Die Sicherheit! Die Aufrechterhaltung der Hilfsfähigkeit! In Summe, die Aufrechterhaltung der verbrieften Grundordnung.
Neugraben-Fischbek kann die Kriege der Welt nicht stoppen. Neugraben-Fischbek kann, im Gegenargument, das Leid der Welt in dieser Größenordnung nicht schultern. In unserem Stadtteil eine weitere prekäre Wohnsituation in diesem Ausmaß zu planen ist Irrsinn, das Scheitern ist vorprogrammiert. Sämtliche Integrationsbemühungen der letzten 25 Jahre werden aufs Spiel gesetzt. Der Bezirk Harburg ist groß. Neugraben nur ein Stadtteil. Es darf nicht nur um Flächen, schnelle Realisierung und eine irgendwie geartete Unterbringung gehen. Die angstfreie Machbarkeit von Integration ist unsere Würde!
Wie es derzeit in anderen Stadtteilen und Bezirken aussieht, muss dort entschieden werden, aber NeugrabenFischbek sagt: Ja zur Hilfe! NEIN zur Politik!
In diesem Sinne lasst Uns friedlich und frei von Ressentiments, nach einer guten Zukunft für unseren Stadtteil streben. Denn es gibt auch Hoffnung: Wir alle sind die Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek Wir berufen uns mit diesem Schreiben auf unsere Meinungs- und Pressefreiheit.
Die Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek (ehemals: Bürgerinitiative Neugraben-Fischbek, NEIN! zur Politik, JA zur Hilfe!) wurde im Anschluss an eine Informationsveranstaltung zur geplanten Großunterkunft in Neugraben Fischbek am 23.09.2015 gegründet. Die Bürgerinitiative hat eine machbare und nachhaltige Integration zum Ziel und lehnt Großunterkünfte als nicht integrierbar ab. Die Bürgerinitiative fordert eine Höchstgrenze von 1.500 Flüchtlingen für Neugraben-Fischbek und bietet damit gegenüber den Planungen für Gesamt-Hamburg eine fast doppelt so hohe Integrationsleistung an. Die Bürgerinitiative hat einen Vorschlag für faire Verteilung auf alle Stadtteile Hamburgs vorgelegt. Am 15.06.2016 hat die Bürgerinitiative mit dem Vertretern des Senates der Stadt Hamburg, der Regierungskoalition sowie des Bezirksamtes Harburg einen Bürgervertrag unterschrieben, der die Unterkunftshöhen sowie Integrations- und Infrastrukturaspekte regelt.